Auswahl des Kassensystem für das Freibad - Neukieritzsch
Aufgrund des erneuten Artikels und der darin enthaltenen Vorwürfe des Betreibers möchten wir den Sachverhalt nochmal aus der Sicht des Gemeinderates darstellen.
Richtig ist, dass das alte Kassensystem nicht mehr den Anforderungen des Finanzamtes entsprochen hat und daher gegen ein neues System ersetzt werden musste. Dazu hat sich der Verwaltungs- und Finanzausschuss im März 2023 beraten und dem Gemeinderat letztendlich die Empfehlung gegeben, das Online-Ticketsystem als Ersatz für das bisherige Kassensystem einzuführen.
Dabei waren mehrere Varianten diskutiert worden.
Eintritt über Personal
Grundsätzlich wäre das eine Möglichkeit. Allerdings hatte der Betreiber bei der derzeitigen Arbeitsmarktlage die Bedenken, dass er dafür jemanden findet, der nur für die 4 Monate die Eintrittskassierung übernimmt. Darüber hinaus hätte das Bargeld am Ende des Tages vor Diebstahl geschützt werden und daher auf die Bank gebracht werden müssen. Da aber die Neukieritzscher Sparkasse nicht mehr besetzt ist, wäre die nächste Sparkasse in Borna. Das hätte einen zusätzlichen Weg bedeutet.
Eintritt über Kassensystem EC-Karte und Bargeld
Auch diese Variante wäre möglich. Aber auch hier hätte man das Problem, das Bargeld vor Diebstahl schützen zu müssen und es zur Bank zu bringen.
Eintritt über Kassensystem nur mit EC-Karte
Hier hätte man das Problem des Bargeldes zwar nicht. Da aber auch Kinder ab 12 Jahre in das Freibad ohne Begleitung gehen dürfen, hätten sie ohne EC-Karte keine Chance hineinzukommen.
Eintritt über ein mobiles Ticketsystem
Diese Möglichkeit hat natürlich auch Vorteile, sowie Nachteile. Der Nachteil ist, dass man eine mobiles Empfangsgerät benötigt und Internetzugang. Bezahlt werden kann über PayPal oder per Lastschrift über die IBAN der EC-Karte. Der Vorteil ist, dass man bargeldlos zahlen kann und den QR-Code an jeden weiter versenden kann, der ebenfalls über ein mobiles Empfangsgerät verfügt.
Der Gemeinderat hat hier (im Protokoll festgehalten) explizit nachgefragt, wie mit Gästen umgegangen wird, die kein Smartphone oder Ähnliches besitzen. Hier wurde dem Gemeinderat durch die Verwaltung zugesichert, dass man vor Inbetriebnahme dieses Kassensystems, eine Lösung finden würde. Vorgeschlagen wurde, dass in der Gemeindeverwaltung Tickets für das Freibad erworben werden können.
Nach Bewertung der ganzen Vor- und Nachteile und der Aussagen des Betreibers ist der Gemeinderat dann zu dem Entschluss gekommen, dass das mobile Ticketsystem die beste Variante wäre.
Leider hat es nun die Gemeindeverwaltung versäumt vor Inbetriebnahme dieses Kassensystems die Alternativlösung zu finden und vorzustellen. Auch hätte man das Handling sicher etwas besser erklären können und auch das „Warum dieses Kassensystem“ gewählt wurde. Vielleicht hätte das zu mehr Akzeptanz geführt.
Die Ausführungen des Badbetreibers in dem gerade veröffentlichten LVZ-Artikel decken sich jedenfalls nicht mit den Informationen, die der Gemeinderat damals für die Entscheidung zum neuen Kassensystem erhalten hat.
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